Die sexuelle Entwicklung der Jugendlichen in Deutschland hat sich nicht verändert, sagen Experten. Auch heute haben Teenager "ihr erstes Mal" nicht früher als ihre Eltern damals.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung befragt regelmäßig Jugendliche zum Thema Sex. Glaubt man ihr, hat etwa die Hälfte der Jugendlichen den ersten Geschlechtsverkehr im Alter von 15 oder 16 Jahren, und ungefähr ein Drittel wartet sogar bis nach dem 18. Lebensjahr.

Mit diesen Ergebnissen widerspricht die Bundeszentrale einer in der Öffentlichkeit weit verbreiteten Meinung. David Riha, Sexualpädagoge bei Pro Familia in Brandenburg, kritisiert, dass zu oft von Einzelfällen auf die gesamte Jugend geschlossen wird. "Das Sexualverhalten von Jugendlichen ist nicht zu verallgemeinern", so Riha.

Experten weisen darauf hin, dass sich die Sexualaufklärung in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat. "Die größere Offenheit vieler Familien erleichtert eine gesunde Sexual-Entwicklung sehr", sagt die Leipziger Familienberaterin Catrin Dix. "Heute weiß man, dass Kinder bereits ab einem Alter von nur einem Jahr sexuelle Gefühle haben." Ihrer Meinung nach sollten Kinder deshalb noch vor der Pubertät aufgeklärt werden.

Auch David Riha stimmt dem zu. Er findet es wichtig, Jugendliche aufzuklären, bevor sie ihr Wissen über Sex aus Pornofilmen im Internet beziehen. Gleichzeitig warnt er davor, den Einfluss des Internets zu überschätzen: "Untersuchungen zeigen, dass alle Jugendlichen verschiedene Quellen nutzen", so der Sexualpädagoge. "Haben die Jugendlichen einmal ihre Neugier im Internet gestillt, ist die Sache damit meist erledigt."

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