Popmusik mit politischer Botschaft

Der israelische Sänger Aviv Geffen ist in einer Politiker- und Künstlerfamilie aufgewachsen. In seinen Texten geht es oft um politische Themen, und er setzt sich für den Frieden im Nahen Osten ein.‎

In seiner Heimat Israel ist er schon lange ein Star, der große Konzerthallen füllt. Das bewegendste Konzert seines Lebens fand am 4. November 1995 Jahren bei einer politischen Veranstaltung in Tel Aviv statt: Der damalige Ministerpräsident Izchak Rabin hatte eine Rede für den Frieden gehalten. Nach seinem Konzert nimmt Rabin den Sänger in die Arme. Zehn Minuten später fallen Schüsse – Rabin wird ermordet. Für Geffen war das ein großer Schock.

Der Sänger ließ sich aber von dem schrecklichen Ereignis nicht entmutigen. Seitdem setzt er sich noch stärker für den Frieden ein und wird in seiner Heimat geliebt – und auch gehasst. Denn Geffen provoziert gerne. Meist ist er geschminkt, und in seinen Liedern wütet er gegen die Regierung und das Militär, gegen Drogen, Gewalt und die eigene Generation: "Alles ist so sinnentleert. Wir leben wie bei McDonald's: Alles ist schnell und billig."

In einem Song befürwortet er auch die Verweigerung des Kriegsdienstes. In einem Land, wo Soldaten wie Helden behandelt werden, ist das für viele eine Provokation. Geffen gibt sich selbstbewusst: "Dank meiner Lieder machen die Menschen sich Gedanken. Früher war es cool, ein Macho zu sein, mit Uniform und Gewehr. Inzwischen ist es okay, Gefühle zu zeigen oder homosexuell zu sein. Dazu habe ich viel beigetragen mit meinen Liedern."

Geffen fordert, dass Israel die besetzten Gebiete und Jerusalem zurückgibt – für viele Israelis indiskutabel. Aber Geffen glaubt, dass der Friede möglich ist: "Wenn ich in Deutschland bin", sagt er lächelnd, "gibt es überhaupt keine Probleme, obwohl ich ein Jude bin. Das hätte sich vor 60 Jahren auch keiner vorstellen können. Darum glaube ich auch, dass sich Israelis und Palästinenser irgendwann verstehen werden. Wir müssen.

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