Wozu brauchen wir Geschichte? Diese Frage hat Regisseur Thierry Bruehl Jugendlichen in Deutschland gestellt. In seinem Kurzfilm zeigt er, wie relevant die Vergangenheit auch für junge Menschen sein kann.

Darren ist unzufrieden. Der Regisseur Thierry Bruehl hat ihn vor der Kamera zur deutschen Geschichte befragt, aber der 16-jährige Magdeburger wusste auf viele Fragen keine Antwort – auch nicht bei den Themen DDR und Mauerfall. Damals, sagt er wie zur Entschuldigung, war er ja noch nicht geboren.

Mit seiner Unkenntnis ist Darren nicht alleine. Von den etwa 240 Jugendlichen, die Thierry Bruehl für sein Filmprojekt gecastet hat, konnten gerade einmal 14 oder 15 etwas mit dem Datum 1989 anfangen. Der Regisseur begründet dies damit, dass deutsche Geschichte in vielen Familien kein Thema ist. Er macht aber auch den Geschichtsunterricht, besonders in Haupt- und Realschulen, verantwortlich.

"Und jetzt? – Wozu brauchen wir Geschichte?" hat Thierry Bruehl seinen Kurzfilm genannt. Dafür hat er 13 Jungen und Mädchen aus ganz Deutschland vor die Kamera geholt. Alle leben in sozialen Brennpunkten, einige stammen aus Einwandererfamilien. "Die Truppe", sagt Thierry Bruehl, "ist ganz einfach ein Spiegelbild unserer Gesellschaft."

Im Film erzählen die Jugendlichen, was sie mit zentralen Daten der deutschen Geschichte verbinden: von der Gründung der Weimarer Republik bis zum Fall der Berliner Mauer. Sie spielen auch historische Ereignisse oder Situationen nach. So tragen sie zum Beispiel den gelben Stern, wie es jüdische Bürger im Dritten Reich tun mussten. Anschließend drückt jeder seine Gedanken und Gefühle auf seine eigene Art aus – etwa als Rap oder Breakdance. So entsteht eine Verbindung zum eigenen Leben. Der 18-jährige Eddy zum Beispiel erkennt, dass er es als Ausländer im Dritten Reich schwer gehabt hätte. Und er fügt hinzu: "Man muss aus den Fehlern lernen. Denn ohne Geschichte gibt es keine Zukunft."

词汇解析及配套练习下载请戳>>>>