Illegale Downloads aus dem Netz schaden sowohl den Plattenfirmen als auch den Künstlern. Die Hoffnungen, die in das Internet gesetzt wurden, haben sich nicht erfüllt. Viele Musiker müssen nun um ihre Existenz kämpfen.

2006 war für Ekkehard Ehlers die Welt noch in Ordnung. Er brachte die CD "A Life Without Fear" heraus und wurde in der Presse gefeiert. Bei einem ausverkauften Konzert in Schweden wurde er von Fans begrüßt, die T-Shirts mit dem Bild des CD-Covers trugen. Wochen später kam für Ehlers der Schock: "Ich habe in ganz Schweden nur zwei CDs verkauft!" Und auch in Deutschland verkaufte sich das Album nur 1000-mal.

Gleichzeitig wurden Ehlers Songs im Internet mindestens 25.000-mal illegal heruntergeladen. So fehlte ihm nicht nur das Geld, um neue Musik zu produzieren. Eine Zeit lang konnte er kaum seine Familie ernähren. Nun hält sich Ekkehard Ehlers mit einem Job als Saunameister über Wasser.

Noch vor Kurzem war das Internet für Musiker eine Hoffnung. Viele glaubten, dass mit Nischenprodukten im Internet Gewinne erzielt werden könnten. Doch tatsächlich sind 85 % aller online angebotenen Musiktitel im Jahr 2008 nicht ein einziges Mal verkauft worden. Und auch die klassischen Tonträger CD und LP laufen schlecht. Die Krise, in der die große Plattenfirmen schon seit Jahren stecken, hat inzwischen auch kleine Labels erreicht.

Schuld daran sind jedoch nicht nur Musikdownloads aus dem Internet. Achim Bergmann vom Münchner Label Trikont sieht auch einen gesellschaftlichen Wandel: Die Werbung und die Unterhaltungsbranche hätten eine Jugendkultur ohne ernsthaftes Interesse an Musik geschaffen. Er beklagt, dass Musik zwar überall zur Verfügung steht, doch nur noch von wenigen bewusst gehört würde. Für Bergmann müssten vor allem die Medien die öffentliche Diskussion über Musik wieder anregen.

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