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04.06.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Im Süden und Osten Deutschlands hält das Hochwasser die Menschen weiter in Atem. Im bayerischen Regensburg an der Donau wurde in der Nacht zum Dienstag Katastrophenalarm ausgerufen. Hingegen scheint beim Jahrhundert-Hochwasser in der Drei-Flüsse-Stadt Passau das Schlimmste überstanden. Die Wasserstände von Inn und Donau fielen deutlich. Dennoch steht das Wasser nach wie vor hoch in den Straßen. Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich an diesem Dienstag in Passau persönlich ein Bild von der Lage machen. Dramatisch ist die Hochwassersituation weiter im Osten Deutschlands. In Sachsen-Anhalt werden Rekord-Pegelstände erwartet. Nach offiziellen Einschätzungen droht dem Bundesland ein noch schlimmeres Hochwasser als bei der Jahrhundertflut 2002. In Sachsen steigt die Elbe bedrohlich an. In Dresden wurde die erste Brücke gesperrt. Eine Überschwemmung der Altstadt wie 2002 wird aber nicht erwartet. Eine leichte Entspannung der Hochwasserlage wird aus Thüringen gemeldet.

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In der Türkei ist bei den Protesten gegen die islamisch-konservative Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan nach Medienberichten ein zweiter Demonstrant getötet worden. Ein Unbekannter habe den 22-Jährigen im Süden des Landes durch einen Kopfschuss tödlich verletzt, meldeten Nachrichtensender. In Istanbul kam es in der vierten Nacht in Folge zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Dabei ging die Polizei im Stadtteil Besiktas erneut mit Tränengas gegen Erdogan-Gegner vor. Straßenkämpfe zwischen regierungsfeindlichen Demonstranten und der Polizei wurden auch wieder aus Ankara gemeldet. Auslöser der Demonstrationswelle war die gewaltsame Räumung eines Protestlagers des Gezi-Parks am zentralen Taksim-Platz in Istanbul. Inzwischen richten sich die Proteste vor allem gegen einen als immer autoritärer empfundenen Kurs Erdogans.

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Deutschland hat gemeinsam mit mehr als 60 weiteren Staaten den neuen internationalen Vertrag zur Kontrolle des Waffenhandels unterzeichnet. Bundesaußenminister Guido Westerwelle signierte das Abkommen während einer Zeremonie bei den Vereinten Nationen in New York. Damit soll es für das milliardenschwere Geschäft mit Kriegswaffen künftig rund um die Welt Mindeststandards geben. So verbietet der Vertrag alle Waffenexporte, die zu Völkermord, Kriegsverbrechen oder schweren Verletzungen der Menschenrechte beitragen könnten. In Kraft tritt das Abkommen allerdings erst, wenn es von 50 UN-Mitgliedsländern ratifiziert wurde. Vermutlich wird das noch zwei oder drei Jahre dauern.

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Im Konflikt um das iranische Atomprogramm haben die USA neue Sanktionen gegen die Führung in Teheran verhängt. Ein Erlass von Präsident Barack Obama erlaube Strafmaßnahmen gegen ausländische Finanzinstitute, die Überweisungen in der iranischen Landeswährung Rial vornähmen oder Konten in der Währung führten, erläuterte ein Sprecher des Weißen Hauses. Zudem könne nun der Verkauf von Waren und Dienstleistungen an die iranische Autoindustrie unter Strafe gestellt werden. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel seines Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Die Regierung in Teheran bestreitet dies seit Jahren vehement.

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Nach zweiwöchiger Pause im Prozess gegen die rechtsextremistische Terrorgruppe NSU könnte an diesem Dienstag der erste Angeklagte vor dem Oberlandesgericht München aussagen. Die Anwälte von Carsten S. haben angekündigt, ihr Mandant werde Angaben machen. Der 33-Jährige soll die Pistole besorgt haben, mit der neun Geschäftsleute ausländischer Herkunft ermordet wurden. Carsten S. ist seit langem aus der Neonazi-Szene ausgestiegen und hatte schon im Ermittlungsverfahren umfangreiche Aussagen gemacht. Hauptangeklagte ist die Rechtsextremistin Beate Zschäpe. Ihr wird unter anderem Mittäterschaft bei sämtlichen Anschlägen des NSU ("Nationalsozialistischer Untergrund") vorgeworfen, darunter insgesamt zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge. Neben Zschäpe stehen vier mutmaßliche NSU-Unterstützer vor Gericht.

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Im Solarstreit mit der Europäischen Union hat der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang die EU-Kommission vor Strafzöllen gewarnt. Li habe seine Bedenken in einem Telefonat mit Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso deutlich gemacht, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Li habe erklärt, China lehne Protektionismus und den Missbrauch von Handelsinstrumenten entschieden ab. Die Regierung in Peking werde ihre Wirtschaftsinteressen verteidigen. Die EU-Kommission wirft China Preisdumping bei Solarmodulen vor. EU-Handelskommissar Karel De Gucht will die Einfuhr chinesischer Module deshalb vom 06. Juni an vorläufig mit einem Strafzoll von 47 Prozent belegen. Eine Mehrheit der 27 EU-Länder lehnt die Sanktionspläne der Kommission ab, auch die Bundesregierung sieht die Anti-Dumping-Maßnahmen skeptisch.

 

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