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29.08.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

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Ein Militärschlag westlicher Staaten gegen Syrien wegen des Einsatzes von Giftgas steht entgegen früheren Spekulationen offenbar doch nicht unmittelbar bevor. US-Präsident Barack Obama erklärte, das Militär habe ihm zwar Optionen für einen Einsatz vorgelegt, er habe aber noch nicht entschieden. Obama machte erneut die syrische Führung für den Giftgasangriff vor acht Tagen verantwortlich. Dafür müsse das Regime von Präsident Baschar al-Assad zur Verantwortung gezogen werden. Ein Angriff werde maßgeschneidert und begrenzt sein, ein Schuss vor den Bug, um vor der Verwendung von Chemiewaffen abzuschrecken, sagte Obama. Die britische Regierung will vor der Entscheidung über einen Militärschlag nun zunächst die Ergebnisse der Untersuchungen der Chemiewaffenexperten der UN in Syrien abwarten. Das Unterhaus soll deshalb erst entscheiden, wenn der UN-Sicherheitsrat sich mit den Erkenntnissen der Experten befasst hat. Großbritannien hatte am Mittwoch den Sicherheitsrat aufgefordert, zum Schutz der syrischen Zivilbevölkerung vor weiteren Chemiewaffenangriffen alle notwendigen Maßnahmen - also auch einen Militäreinsatz - zu autorisieren. Die Sitzung ging ohne eine Entscheidung zu Ende.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine internationale Reaktion auf den Giftgaseinsatz in Syrien als unabdingbar bezeichnet. Nach einem Telefonat Merkels mit dem britischen Premierminister David Cameron teilte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mit, beide Politiker seien sich einig gewesen, dass der Giftgasangriff vom 21. August eine Zäsur darstelle. Das syrische Regime dürfe nicht hoffen, diese Art der völkerrechtswidrigen Kriegsführung ungestraft fortsetzen zu können. Welche Konsequenzen infrage kommen, lässt die Bundesregierung jedoch weiterhin offen. Merkel begrüßte in ihrem Telefonat mit Cameron die britische Initiative für eine Syrien-Resolution des UN-Sicherheitsrates. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück forderte Merkel im "Hamburger Abendblatt" auf, Druck auf Russland auszuüben, um zu einer gemeinsamen Position im Sicherheitsrat zu kommen.

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Der britische Geheimdienst GCHQ ist nach Medienberichten deutlich tiefer in den weltweiten Abhörskandal verstrickt als bislang angenommen. Unterlagen des ehemaligen NSA-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden zeigten, dass der Dienst wesentliche Teile des europäischen Internetverkehrs speichern und analysieren könne, berichteten der Norddeutsche Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung. Betroffen seien in besonderem Maße auch die Daten deutscher Internetnutzer. Danach haben Agenten Zugriff auf 14 weltweite Untersee-Glasfaserkabel, zu deren Betreibern auch die Deutsche Telekom gehöre. Über drei der Kabel leite die Deutsche Telekom Daten, an zwei Kabeln sei das Unternehmen sogar beteiligt.

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In Italien wird die umstrittenen Immobiliensteuer zum Jahresende wieder abgeschafft. Das teilte der sozialdemokratische Regierungschef Enrico Letta in Rom mit. Die Steuer auf den ersten Wohnsitz war von Lettas Vorgänger Mario Monti eingeführt worden. Die Einnahmeausfälle in Höhe von vier Milliarden Euro sollen über Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben sowie Steuererhöhungen an anderer Stelle kompensiert werden. Die Abschaffung der Steuer erfolgt auf Druck des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi. Seine Partei Volk der Freiheit (PdL) hatte zuletzt damit gedroht, die Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten und der Zentrumspartei platzen zu lassen, sollte die Steuer nicht gestrichen werden.

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Fünfzig Jahre nach der legendären "I have a dream (Ich habe einen Traum)"-Rede von Martin Luther King hat US-Präsident Barack Obama den Kampf des schwarzen Bürgerrechtlers gegen Rassismus gewürdigt. King habe den "stillen Hoffnungen von Millionen" eine mächtige Stimme gegeben, sagte der erste afroamerikanische Staatschef der USA. Zugleich prangerte Obama die nach wie vor bestehende soziale Ungleichheit zwischen Schwarzen und Weißen an. Chancengleichheit sei eine Forderung, die noch nicht erfüllt sei. Zu der Gedenkfeier auf der Washingtoner Prachtmeile National Mall hatten sich zehntausende Menschen eingefunden. Obama sprach an der selben Stelle vor dem Lincoln-Denkmal, an der King am 28. August 1963 seine Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben von Menschen aller Hautfarben verkündet hatte.

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Die Europäische Zentralbank führt eine Frauenquote ein. EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen sagte der "Süddeutschen Zeitung", die Zentralbank wolle bis Ende 2019 im mittleren Management 35 Prozent und im oberen Management 28 Prozent qualifizierte Frauen haben. Damit würde der Frauen-Anteil auf diesen Ebenen verdoppelt. Entscheidend für den Erfolg sei ein Mentalitätswandel der derzeitigen Führungspersonen in der EZB, sagte Asmussen. An Bewerberinnen mangele es nicht, es gebe ausreichend sehr gut qualifizierte Frauen bei der Notenbank.

 

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