Kurz vor der Bundestagswahl 2013 traten die Spitzenkandidaten von CDU und SPD in einem Fernsehduell gegeneinander an. Das Medienspektakel um die Fernsehduelle ist zwar beliebt, doch es gibt auch viel Kritik.‎

Im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf haben Fernsehduelle zwischen den zwei wichtigsten Kandidaten des Landes eine lange Tradition. In Deutschland gibt es sie erst seit 2002 bei den Bundestagswahlen. Zwar wurden früher schon kurz vor der Wahl Gesprächsrunden mit Spitzenpolitikern verschiedener Parteien im Fernsehen gesendet. Einen Schlagabtausch zwischen Amtsinhaber und dem aussichtsreichsten Herausforderer gab es jedoch nicht.

Das lag unter anderem daran, dass die damals amtierenden Bundeskanzler die TV-Duelle mit ihren Gegnern ablehnten. Eine ihrer Begründungen war: Bei der Bundestagswahl werden die Abgeordneten für das Parlament und nicht der Kanzler gewählt. Kritisiert wurde auch, dass durch das Duell die Personen wichtiger als die Inhalte werden. Erst im Jahr 2002 stimmte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu, mit seinem Herausforderer Edmund Stoiber (CDU/CSU) öffentlich zu debattieren.

Das Interesse der Bürger am TV-Duell zwischen Schröder und Stoiber war riesig: Jeweils 15 Millionen Zuschauer sahen die beiden Diskussionsrunden im Fernsehen. Sie wurden von mehreren Sendern gleichzeitig übertragen. Seitdem gehören TV-Duelle zum deutschen Bundestagswahlkampf dazu. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) diskutierten im September 2013 90 Minuten lang über die aktuellen Probleme des Landes.

Nach dem Medienspektakel stimmen die Zuschauer darüber ab, wer für sie bei der Debatte besser abgeschnitten hat. Allerdings hat sich in den letzten Jahren auch gezeigt: Ein besseres Abschneiden beim Duell sagt nichts über das spätere Wahlergebnis aus. Vor allem der Erfolg der kleineren Parteien bei der Bundestagswahl 2009 hat gezeigt, dass es auch ohne Fernsehduelle geht.

词汇解析及配套练习下载请戳>>>>