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21.10.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

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Die SPD geht in Koalitionsverhandlungen mit der Union. Ein Parteikonvent beschloss in Berlin mit klarer Mehrheit, am kommenden Mittwoch formelle Gespräche mit CDU und CSU über die Bildung einer großen Koalition aufzunehmen. Der Konvent beschloss zudem zehn als "unverzichtbar" bezeichnete Punkte für die Verhandlungen. Dazu zählen ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde sowie Maßnahmen gegen den Missbrauch von Leih- und Zeitarbeit. Die Sozialdemokraten wollen ferner Maßnahmen gegen die Altersarmut, Verbesserungen bei der Pflege, mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie eine Finanztransaktionssteuer auf den Weg bringen. Der Optionszwang für Einwandererkinder soll entfallen und doppelte Staatsbürgerschaften möglich sein. Die im Wahlkampf geforderte Anhebung des Spitzensteuersatzes findet sich in dem Forderungskatalog dagegen nicht. Über ein mögliches Ergebnis von Koalitionsverhandlungen will die SPD ihre 470.000 Mitglieder entscheiden lassen.

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Aus den Parlamentswahlen in Luxemburg ist der konservative Ministerpräsident Jean-Claude Juncker geschwächt hervorgegangen. Seine Christlich-Soziale Volkspartei (CSV) blieb dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge zwar stärkste Kraft, büßte aber 4,4 Prozentpunkte ein und erzielte 33,7 Prozent der Stimmen. Klarer Gewinner ist die liberale Demokratische Partei, die von 15 auf 18,3 Prozent zulegte. Die Sozialdemokraten, die im Sommer die Koalition mit Juncker im Streit verließen, holten bei leichten Verlusten 20,3 Prozent. Auch die Grünen verloren leicht und kommen auf 10,1 Prozent. Juncker - seit 1995 Premierminister in dem Großherzogtum - reklamierte trotz der CSV-Verluste den Auftrag zur Regierungsbildung für sich. Rechnerisch könnte er mit den Liberalen oder mit den Sozialdemokraten eine Koalition bilden. Die Sozialdemokraten hatten allerdings vor der Wahl erklärt, sie wollten eine Koalition mit Liberalen und Grünen eingehen. Knapp 240.000 Luxemburger waren zur Stimmabgabe aufgerufen.

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Bei einem Doppelanschlag auf ein Café in Bagdad sind am Sonntag nach Polizeiangaben mindestens 38 Menschen getötet worden, weitere 45 hätten Verletzungen erlitten. Demnach sprengte sich zunächst ein Selbstmordattentäter in dem Café im überwiegend von Schiiten bewohnten Viertel Amil im Süden der irakischen Hauptstadt in die Luft. Kurz darauf sei noch eine Bombe explodiert. Bei acht weiteren Selbstmordanschlägen auf Behörden und Einrichtungen der Sicherheitskräfte starben am Sonntag mindestens zwölf Menschen. Radikale Sunniten-Gruppen - darunter die Al-Kaida - haben in den vergangenen Monaten verstärkt Anschläge im Irak verübt, um die schiitisch geführte Regierung zu schwächen. Nach UN-Schätzungen wurden allein im vergangenen Monat 979 Menschen getötet - der September gilt damit als einer der blutigsten Monate der vergangenen fünf Jahre.

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Zwei bewaffnete Angreifer haben in Kairo das Feuer auf Christen eröffnet und vier Menschen getötet. Unter den Todesopfern sei auch ein achtjähriges Mädchen, teilte das ägyptische Innenministerium mit. Die Gläubigen seien angegriffen worden, als sie nach einer Hochzeit vor einer Kirche im Stadtteil Al-Warak standen. Zwölf weitere Menschen wurden verletzt. In Ägypten hatte es zuletzt mehrere gewaltsame Übergriffe auf Christen gegeben, allerdings nicht in Kairo. Der Angriff vom Sonntag war der erste in der Hauptstadt seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli. Für die jüngsten Angriffe im Land auf Christen werden Mursi-Anhänger verantwortlich gemacht. Etwa sechs bis zehn Prozent der rund 84 Millionen Ägypter sind christliche Kopten. Sie stehen in der politischen Krise des Landes meist auf Seiten der Gegner Mursis.

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Nach heftigen Regenfällen sind auf dem Gelände des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima die Auffangbecken mit radioaktiv verseuchtem Wasser wieder übergelaufen. Das mit dem krebserregenden Isotop Strontium-90 verstrahlte Wasser habe Staubarrieren rund um die Kühlwassertanks an mindestens einer Stelle durchbrochen und sei dann wahrscheinlich in den Pazifik abgeflossen, teilte die Betreiberfirma Tepco mit. Die Messwerte hätten den rechtlich zulässigen Grenzwert um das 70-fache überschritten. Tepco lagert in den zahlreichen Auffangbecken rund um die Atomruine das Wasser, das bei der Kühlung der im März 2011 durch ein Erdbeben und einen Tsunami beschädigten Atomreaktoren anfällt.

 

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