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06.12.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

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Nelson Mandela ist tot. Der südafrikanische Anti-Apartheid-Kämpfer, Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Südafrikas Präsident Jacob Zuma sagte, die Nation habe ihren größten Sohn verloren. Er kündigte ein Staatsbegräbnis an und ordnete an, alle Flaggen im Land auf Halbmast zu setzen. Mandela, der wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid-Regime 27 Jahre im Gefängnis war, galt weltweit als Symbolfigur für Freiheit und Humanität. 1993 wurde er für sein Engagement mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Im Jahr darauf wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten seines Heimatlandes gewählt. US-Präsident Barack Obama würdigte Mandela als großes Vorbild für alle Menschen. Mit ihm habe die Welt einen der einflussreichsten und mutigsten Menschen verloren. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete Mandela als "Giganten für die Gerechtigkeit". Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, Mandelas politisches Vermächtnis der Gewaltfreiheit und der Absage an jeglichen Rassismus werde für die Menschen auf der ganzen Welt noch lange Zeit Inspiration bleiben.

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Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometern ist das Orkantief "Xaver" in der Nacht zum Freitag über Deutschland gefegt. Bahn-, Flug- und Schiffsverbindungen wurden aus Sicherheitsgründen gestrichen. Für Hamburg wurde eine amtliche Gefahrenmeldung vor einer "sehr schweren Sturmflut" erlassen. Der erste Hochwasser-Scheitelpunkt wurde am Morgen mit gut sechs Metern über Normalnull erreicht. Inzwischen fallen die Wasserstände in Hamburg wieder. Die tosende Nordsee drückt weiter gegen die Deiche, der Sturm knickte Bäume um. Aus den betroffenen Regionen wurden bisher nur kleinere Schäden gemeldet. Europaweit wurden mindestens drei Menschen getötet, zwei Seeleute werden vermisst. Das Unwetter mit gefährlichen Böen, Regen und Schnee legte das Leben von Millionen Menschen nicht nur im Norden Deutschlands sondern auch in den nördlichen Nachbarländern und in Schottland lahm.

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Frankreich hat nach der Billigung durch den UN-Sicherheitsrat einen Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik begonnen. Der Einsatz habe am Freitag mit Patrouillen in der Hauptstadt Bangui begonnen, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian dem Radiosender RFI. Dazu sei am Vorabend eine Kompanie aus rund 150 Mann eingetroffen. Frankreich will insgesamt 1200 Soldaten in das Krisenland schicken, um Einsatzkräfte der Afrikanischen Union (AU) zu unterstützen. Es gehe darum, "ein Minimum an Sicherheit" zu schaffen, um einen humanitären Einsatz zu ermöglichen, sagte Le Drian. Das Mandat des Sicherheitsrats umfasst neben den 1200 französischen auch 3600 AU-Soldaten. Zudem wurde ein Waffenembargo verhängt. In Zentralafrika herrschen Chaos und Gewalt, seit das Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Am Donnerstag wurden mindestens 105 Menschen getötet, als sich rivalisierende Gruppen in Bangui Gefechte lieferten.

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Die EU-Mitgliedsländer können künftig im Notfall von Reisenden aus Balkanländern, die nicht zur EU gehören, wieder Visa verlangen. Das beschlossen die EU-Innenminister bei einem Treffen in Brüssel. Mit der Maßnahme soll die Zahl der Wirtschaftsflüchtlinge reduziert werden. Mehrere Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, hatten von der EU diese Notfall-Klausel verlangt. Immer mehr Menschen etwa aus Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro hätten Asyl beantragt, hieß es zur Begründung. Bei vielen dieser Bewerber handelt es sich um Roma. Sie gelten als Wirtschaftsflüchtlinge, die nicht politisch verfolgt werden, was aber Voraussetzung für das Recht auf Asyl ist. Laut Beschluss dürfen EU-Staaten die Visafreiheit für bestimmte Nicht-EU-Länder aufheben, wenn es einen "substanziellen und plötzlichen Anstieg" bei der Zahl illegaler Einwanderer oder von unbegründeten Asylanträgen gibt. Der Schritt ist nur unter bestimmten Voraussetzungen und vorübergehend erlaubt.

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Die Innenminister von Bund und Ländern haben sich darauf verständigt, 5000 weitere Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufzunehmen. Delegationskreise bestätigten eine entsprechende Meldung der Tageszeitung "Die Welt". Hamburgs Innensenator Michael Neumann von der SPD hatte sich dafür ausgesprochen, mindestens 20.000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Er konnte sich aber nicht gegen die Union durchsetzen. Bisher hat sich Deutschland zur Aufnahme eines ersten Kontingents von 5000 Flüchtlingen aus Syrien verpflichtet. Allerdings läuft das Sonderprogramm, das im September gestartet wurde, nur schleppend. Erst 1700 Flüchtlinge sind bislang aus Lagern in den Nachbarländern Syriens eingetroffen, auch wegen bürokratischer Hindernisse vor Ort. Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl drängt darauf, die hohen bürokratischen Hürden auch in Deutschland für die Aufnahme der Menschen zu senken.

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