Als „arm, aber sexy“ beschrieb der Berliner Bürgermeister Wowereit 2003 seine Stadt. Doch das ist Vergangenheit. Berlin geht es wirtschaftlich gut. Es ist für Touristen, Firmen und Bewohner attraktiv und wächst ständig.

Als cool und dynamisch gilt Berlin schon lange, aber auch als finanziell nicht gerade solide. Berlin ist wie viele ostdeutsche Bundesländer über Jahre von reicheren Bundesländern abhängig gewesen. Doch nun ist der Haushalt der Hauptstadt ausgeglichen. Schulden sind Vergangenheit, denn die Steuereinnahmen sind so hoch wie nie

Ein Grund des Erfolgs ist der boomende Tourismus, mittlerweile der zweitgrößte Wirtschaftszweig der Stadt. Richard Meng vom Berliner Senat berichtet von 25 Millionen Übernachtungen pro Jahr und betont: „Da sind wir in Europa hinter Paris und London an dritter Stelle. Und das bringt natürlich Jobs und Geld in die Stadt“, so der Politiker

Viele kommen aber nicht nur zu Besuch nach Berlin – sie bleiben. Die Hauptstadt wächst jedes Jahr um knapp 30.000 Einwohner. Aber nicht nur Privatpersonen kommen. Immer mehr große Unternehmen und Organisationen verlagern ihren Sitz nach Berlin. Und dann sind da die vielen Clubs, Bars und kleinen Designerläden, die in Trendbezirken wie Friedrichshain oder Neukölln fast täglich neu eröffnet werden.

Der Ökonom Michael Bahrke findet die Situation nicht überraschend. Er meint, dass die Stadt damit ein Potenzial ausschöpft, das schon seit Jahren vorhanden ist. Doch er sieht auch die negativen Folgen. Durch dramatisch steigende Mieten nimmt die soziale Spaltung in Berlin zu. Die Problemviertel am Rand der Stadt wachsen. Die Politik muss nun dafür sorgen, so Bahrke, dass alle Berliner vom Erfolg ihrer Stadt profitieren.

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