Schwulsein und Profifußball – das passt für viele nicht zusammen. Anfang 2014 hat sich der Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger geoutet. Er hofft, dass sich dadurch die Situation schwuler Fußballer verbessert.

Im Januar 2014 hat sich der frühere Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. Coming-outs sind vor allem unter aktiven Spielern sehr selten. Die Angst ist groß, dass die eigene Mannschaft oder die Fans negativ darauf reagieren. Auch Hitzlsperger entschied sich erst vier Monate nach seinem Karriereende dazu, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Homophobie gehört im Fußball zum Alltag: Anders als bei rassistischem Verhalten von Fans ist noch kein Spiel wegen „Schwuchtel“-Rufen gestoppt worden. Hitzlsperger meint, dass Witze über Homosexuelle auch unter den Spielern normal sind. Er sagt: „Der Profifußball ist ein absolut harter Leistungssport. Kampf, Leidenschaft und Siegeswille sind untrennbar miteinander verknüpft. Das passt nicht zu dem Bild, das sich viele Leute von einem Homosexuellen machen, nämlich: Schwule sind Weicheier.“

Für sein Coming-out bekam der Ex-Nationalspieler viel Lob – auch von deutschen Politikern. Dagegen gab es nur wenige Reaktionen von anderen Spielern. Aus England twitterte Hitzlspergers früherer Nationalmannschaftskollege Lukas Podolski: „Mutig – und richtig. Respekt, Thomas Hitzlsperger! Ein wichtiges Zeichen in der heutigen Zeit.“

Hitzlsperger hofft, dass sich durch sein Outing die Situation junger, homosexueller Fußballer verbessert. Bisher wurden die meisten öffentlichen Aktionen gegen Homophobie im Stadion von Fanklubs durchgeführt. Nach Hitzlspergers Coming-out wollen ihn jetzt auch der Deutsche Fußballbund und der Olympische Sportbund unterstützen, damit das Problem nicht weiter ignoriert wird.

词汇解析及配套练习下载请戳>>>>