Kurz vor den Olympischen Spielen in Sotschi häuft sich die Kritik an der russischen Regierung. Auch viele Sportler sehen die Menschenrechtssituation in Russland kritisch. Aber sie äußern sich dazu nur selten öffentlich.

Im Februar 2014 finden im russischen Sotschi die Olympischen Winterspiele statt. Einige Politiker in Europa haben sich entschieden, nicht zu den Spielen zu reisen. Damit wollen sie deutlich machen, dass sie die Verstöße gegen die Menschenrechte in Russland nicht tolerieren. Es wird der russischen Regierung zum Beispiel vorgeworfen, Regierungsgegner zu unterdrücken, die Medien zu zensieren und gegen Homosexuelle zu hetzen.

Auch unter den deutschen Sportlern ist die Menschenrechtslage in Russland ein Thema. Die Fechterin Imke Duplitzer sagt: „Es gibt viele, die ich kenne aus dem Wintersportbereich, die sich damit auseinandersetzen.“ Öffentliche Kritik von Sportlern hört man jedoch selten. Das liegt unter anderem an den Sportverbänden. Denn die haben es nicht gern, wenn sich ihre Athleten kritisch äußern, sagt Duplitzer.

Sportler, die die Situation in Russland öffentlich kritisieren, müssen außerdem mit weiteren Interviewanfragen rechnen, sagt Christian Breuer vom Deutschen Olympischen Sportbund. Und dieses Medieninteresse könnte dazu führen, dass sich die Athleten nicht mehr richtig auf ihr Training konzentrieren können.

Auch für die Eisschnellläuferin Jenny Wolf steht der Sport an erster Stelle. Trotzdem könnte sie sich vorstellen, bei einer Aktion mitzumachen, um auf die Situation in Russland aufmerksam zu machen. Amnesty International findet solche Aktionen sogar besser als einen Boykott der Winterspiele. Imke Dierßen, Mitarbeiterin der Menschenrechtsorga­ni­sa­tion, sagt: „Wir wollen, dass diejenigen, die nach Sotschi reisen, Menschenrechte im Gepäck haben und sie dort auch auspacken.“

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