Im türkischen Fernsehen wird eine Serie gezeigt, die israelische Soldaten als Kindermörder darstellt. Israel protestiert und fordert, dass die Sendung gestoppt wird. Doch die Türkei weigert sich.

Eine türkische Fernsehserie hat in Israel große Empörung ausgelöst. Die Sendung trägt den Namen "Ayrilik", was auf Deutsch "Trennung" bedeutet. Sie zeigt israelische Soldaten, die brutal gegen palästinensische Zivilisten vorgehen und kleine Kinder umbringen. In einer der umstrittenen Szenen nähert sich ein schwer bewaffneter israelischer Soldat einem ängstlichen palästinensischen Mädchen. Er treibt es in eine enge Sackgasse. Das Mädchen lächelt ihn ängstlich an. Der Soldat hebt sein Gewehr und schießt.

Der israelische Außenminister Lieberman kritisiert, dass eine Sendung, in der israelische Soldaten als Mörder gezeigt werden, nicht einmal in einem mit Israel verfeindeten Land hinnehmbar ist. Schockierend ist außerdem, so der Minister, dass eine solche Serie gerade in der Türkei produziert und gesendet wird, denn eigentlich ist die Beziehung zwischen Israel und der Türkei gut.

In Israel wird nun von verschiedenen Seiten zu öffentlichen Protesten und zu einem Boykott von türkischen Produkten und Reisezielen aufgerufen. So teilte zum Beispiel das israelische Kaffeeunternehmen Ilan mit, dass es von nun an keinen türkischen Kaffee mehr verkaufen wird.

Trotz der lauten Proteste aus Israel weigert sich die türkische Regierung, die Serie abzusetzen. Präsident Abdullah Gül sagte, dass sein Land das Recht hat, den Umgang Israels mit den Palästinensern zu kritisieren. Das soll auf keinen Fall die Beziehungen zwischen den beiden Ländern stören, so Gül. Doch das Verhältnis zwischen Israel und Türkei hat sich bereits seit den israelischen Offensiven Anfang 2009 verschlechtert. "Ayrilik" wird sicherlich nicht dazu beitragen, dieses Verhältnis zu verbessern.

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