Wo bekommt man in Deutschland auch nach Ladenschluss noch Zigaretten, Alkohol, Zeitungen und Süßigkeiten? Am Kiosk. Früher konnten die Besitzer gut davon leben. Heute sieht das anders aus. Neue Ideen sind nötig.

In Deutschland gibt es schätzungsweise 38.000 Kioske. Einer davon gehört Shirin Mazandanani und liegt im Bonner Hauptbahnhof. Vor ein paar Jahren konnte sie vom Verkauf ihrer Waren noch gut leben. Heute geht das nicht mehr. Und das liegt nicht nur daran, dass die Mieten gestiegen sind, und es drei weitere Kioske im Bahnhof gibt.

Auch die zunehmende Lockerung des Ladenschlussgesetzes macht Mazandanani zu schaffen. Denn seit 2006 sind auch viele Supermärkte länger am Abend und am Wochenende geöffnet. Das hat dazu geführt, dass Kiosk und Tankstelle nicht mehr die einzigen Anlaufstellen für die Menschen sind, die spät am Abend oder am Sonntag einkaufen möchten.

Damit Kioske in Zukunft attraktiv für Kunden bleiben, muss sich ihr Sortiment ändern, findet Sabine Möller, Professorin für Convenience und Marketing. „Es wird immer weniger geraucht, Printmedien stehen unter wirtschaftlichem Druck und Süßwaren sind auch keine Ware mit steigendem Absatz“, sagt sie. Mit anderen Waren könnten Kioske jedoch Kunden anlocken, die keine Lust auf Großeinkäufe im Supermarkt haben und lieber in der Nähe ihrer Wohnungen einkaufen würden, glaubt Möller.

Das funktioniert zum Beispiel gut in Hannover, wie Arne Vorderwülbecke vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie an der Universität Hannover festgestellt hat. Er sagt: „Bei uns gibt es Kioske, die Frischetheken haben, 150 Biersorten im Sortiment oder andere Alleinstellungsmerkmale.“ Auch Mazandanani bietet frische Lebensmittel in ihrem Kiosk an. Aber nicht nur deshalb kommen ihre Stammkunden gerne zu ihr. Sie freuen sich darüber, dass sie in Mazandananis Kiosk immer freundlich bedient werden.

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