In Deutschland sind rund 67.000 Menschen am HI-Virus erkrankt. Manche leben in Einrichtungen wie dem "Lebenshaus" in Köln. Erkrankte können hier durch betreutes Wohnen einen Weg zurück ins Leben finden.

2005 erfährt Sami Ahniedoy, dass er Aids hat. Er nimmt die Nachricht mit Fassung auf, aber ihm ist auch klar: Sein Leben wird sich von nun an ändern. Seinen alten Beruf als Herrenausstatter kann er nicht mehr ausüben, denn Sami Ahniedoy gilt als schwerstbehindert.

Heute ist Sami Bewohner des "Lebenshauses" in Köln. Als er einzog, hatte er Angst vor dem betreuten Wohnen. Jetzt fühlt er sich dort wohl. Armin Kalefe-Bermbach von der Aidshilfe Köln ist verantwortlich für das "Lebenshaus". Er sagt, dass Samis Schicksal kein Einzelfall ist. Bei vielen, so erklärt er, wird spät erkannt, dass sie infiziert oder schon erkrankt sind. Denn viele haben Angst vor dem Gang zum Arzt und dem Ergebnis der Untersuchung.

Die, bei denen die Infektion früh erkannt wird, haben gute Chancen, ihr bisheriges Leben fortzuführen und ein hohes Alter zu erreichen. Wirksame Medikamente machen das möglich. Armin Kalefe-Bermbach erinnert sich, dass das nicht immer so war. Als er Mitte der 90er-Jahre bei der Aidshilfe begann, war das "Lebenshaus" noch ein Hospiz. Doch im Laufe der Jahre änderte sich dies: Aus dem Hospiz wurde ein Haus mit betreutem Wohnen.

Das Ziel des Kölner "Lebenshauses" ist, dass die Patienten wieder das können, was vor dem Ausbruch der Krankheit möglich war. Sie sollen wieder ein normales Leben führen. Sami Ahniedoy wird das Lebenshaus bald verlassen. Er zieht in ein neues Wohnangebot der Aidshilfe – eines, in dem er noch selbstständiger leben kann. Aids hat sein Leben verändert, sagt er. Aber im Griff hat ihn die Krankheit nicht.

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