Kein Geld und keine Perspektive: Die Armut trifft am häufigsten Kinder alleinerziehender Eltern und ausländischer Familien. Es fehlt bisher an ausreichender Unterstützung, um die Situation der Kinder zu verbessern.

In Deutschland leben nach Schätzungen des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) drei Millionen Kinder in Armut. Besonders stark betroffen sind Kinder alleinerziehender Eltern: Bis zu 40 Prozent von ihnen gelten als arm. Auch die Kinder ausländischer Familien gehören zu den großen Verlierern. Für sie ist das Armutsrisiko doppelt so hoch wie für Kinder aus deutschen Familien.

"Kinderarmut in Deutschland heißt nicht, dass die Kinder verhungern", sagt Thomas Krüger, Präsident des DKHW. Dennoch sind die Auswirkungen der Armut gravierend: Arme Kinder haben geringere Bildungschancen, leiden öfter an Krankheiten und an Übergewicht und zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten. Dies führt dazu, dass sie von ihren Mitschülern nicht akzeptiert werden, so Krüger. "Die Kinder müssen auf Dinge verzichten, die für viele ihrer Altersgenossen selbstverständlich sind."

Damit zukünftig mehr Eltern von jüngeren Kindern arbeiten gehen können, will die Bundesregierung nun die Zahl der Kindergartenplätze für Kinder unter drei Jahren erhöhen. Außerdem soll das Kindergeld um zehn Euro im Monat angehoben werden. Thomas Krüger jedoch reagiert kritisch: "Eine solche Maßnahme löst die Probleme nicht", sagt er. Krüger fordert vor allem Verbesserungen im Bereich der Bildung, wie zum Beispiel eine frühe Sprachförderung für Kinder ausländischer Eltern, mehr Ganztagsschulen und einen kostenlosen Zugang zu Lernmitteln und Schulessen.

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