In Europa regiert das Chaos, was Kleidergrößen betrifft: Die deutsche 38 ist in Frankreich eine 40 und in Italien sogar eine 42. Auf einen gemeinsamen europäischen Standard können sich die Staaten nicht einigen.‎

Es ist immer wieder dasselbe Spiel in der Umkleide: "Ich glaube, die ist ein bisschen eng", sagt Katja, nachdem sie die Hose in Größe 36 anprobiert hat. "Eigentlich habe ich immer 36." Doch was in dem einem Geschäft passt, ist in dem anderen zu klein. Und so muss Katja an diesem Tag noch viele weitere Hosen anprobieren.

Dabei könnte alles so einfach sein, meint Eva Hillers, Expertin für Konfektionsgrößen: "Wir richten uns nach Umfang und Körperlänge." So wäre gesichert, dass die Größe 36 auch immer gleich groß ist – und das weltweit. Bislang werden die Größen in jedem Land anders berechnet. So hat zum Beispiel eine Frau mit einem Brustumfang von 88 Zentimetern in Russland Größe 44, in Deutschland hingegen Größe 38.

Für Konfektionsgrößen gibt es also keine gemeinsamen Vorschriften. Der Grund ist aber nicht das fehlende Interesse von Firmen. Yvonne Kochs, verantwortlich für die Qualitätskontrolle bei C & A, ist sich sicher, dass besonders europaweit tätige Unternehmen sehr an einer Standardisierung interessiert sind.

Doch Expertin Eva Hillers glaubt nicht, dass eine europaweite Lösung gefunden werden kann: "Es ist immer schwierig, die Europäer zusammenzubringen, denn dann muss jeder Abstriche machen." Weder Franzosen noch Deutsche, noch Italiener sind wirklich bereit, ihre Größen aufzugeben. Eva Hillers hat deswegen ihre eigene Lösung: Sie achtet nicht auf Kleidergrößen und geht grundsätzlich mit einem Zentimetermaß einkaufen.

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