Die Mafia verdient ihr Geld mit Drogen, Prostitution und Waffen. Und das organisierte Verbrechen arbeitet international: Die Kooperation der Mafiagruppen weltweit funktioniert besser als die der Polizei.

Die internationale Mafia schmuggelt Kaviar und handelt mit seltenem Holz aus Indonesien oder gestohlenem Öl aus Nigeria. Die Mafia ist heute ein riesiges Netz aus Handel, Schmuggel und Korruption. In Sachen weltweite Zusammenarbeit ist sie den Behörden weit voraus: Afrikanische Schmuggler arbeiten mit südamerikanischen Drogenhändlern zusammen, Albaner tauschen im Nahen Osten Waffen gegen Drogen.

Ähnlich sieht es in Italien, dem Ursprungsland der Mafia, aus. Die süditalienische "Ndrangheta" arbeitet eng mit ihren "Freunden" aus Albanien, Osteuropa, der Türkei und Südamerika zusammen. Die gegnerische Mafia-Organisation "Camorra" hat gute Kontakte nach China und lässt die Prostitution in Italien inzwischen von Nigerianern organisieren.

Der Kriminologe Hans-Jürgen Kerner von der Universität Tübingen weiß, dass es zum System der Mafia gehört, ihren Opfern Angst zu machen. "Niemand traut sich zur Polizei", sagt er, obwohl vermutlich die meisten chinesischen Restaurants in Deutschland Schutzgeld an die Mafia zahlen. "Die Politik reagiert erst, wenn wieder Tote auf der Straße liegen", so Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.

Der Kampf gegen die Mafia scheitert an der schlechten Kooperation der Polizeibehörden in Europa: Während Polizeibeamte vor einem Einsatz in einem anderen Land zuerst einen Antrag stellen müssen, organisiert sich die Mafia einfach per Telefon, erzählt Kerner. Die Europäische Polizeibehörde Europol sammelt europaweit bisher nur Informationen. Doch Europol darf keine Fahndungen durchführen, kritisiert Wendt. Er fordert: "Europol muss zum Jäger der Mafia werden."

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