Homosexualität im Fußball ist immer noch ein Tabu. Der schwule Ex-Fußballer Marcus Urban will das ändern. Auch homosexuelle Fanclubs bauen Vorurteile ab, denn die Liebe zum Fußball verbindet.

Das Dortmunder Westfalenstadion sieht aus wie ein schwarz-gelbes Meer. Mitten drin: Alexander, Jens und ihre Freunde. Sie schauen auf das Spielfeld unter ihnen und halten ihre Schals nach oben: "Rainbow-Borussen" steht darauf. In ihrer Liebe zum Fußball sind sich alle Fans einig – egal, ob "Homo" oder "Hetero". "Als ich einem anderen Fan mal gesagt habe, dass ich schwul bin, hat der nur kurz etwas dazu gesagt", erzählt Jens, der Präsident der Rainbow-Borussen, "dann war das Thema schon wieder Fußball."

Der ehemalige DDR-Jugendnationalspieler Marcus Urban wusste schon früh, dass er auf Männer stand. Damit die anderen nichts merkten, gab er sich betont männlich, machte Macho-Witze und erzählte sogar, wie toll er Frauen fand. Anfang der 90er Jahre stand Marcus Urban kurz vor dem Erfolg. Aber er beendete seine Karriere, weil er es nicht mehr aushielt, seine Gefühle dauernd verstecken zu müssen. Nun kämpft Urban dafür, dass sich das ändert. In einem Buch beschreibt er seine Erfahrungen.

Bei den deutschen Profifußballern hat sich noch niemand als homosexuell geoutet. Die Angst davor, ausgegrenzt zu werden, ist immer noch groß. Der Sportjournalist Ronny Blaschke glaubt, am leichtesten würde es für einen Spieler sein, der seine Karriere schon hinter sich hat; am besten ein Spieler, der als sehr männlich gilt und der sehr erfolgreich war. Dann, so Blaschke, "hat die Fußballwelt ihr Vorbild."

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