Schlösser sind in Deutschland sehr beliebt. Braunschweig hat sein historisches Schloss wieder aufgebaut. Potsdam und Berlin haben ähnliche Pläne. Das geplante Berliner Stadtschloss aber sorgt für Kritik.

Es gehörte zu den bedeutendsten Bauten der Stadt: das Schloss der preußischen Könige und Kaiser im Zentrum Berlins. Jetzt soll an seinem früheren Platz das so genannte Berliner Humboldt-Forum entstehen. Geplant ist ein Ort, an dem die Bereiche Kunst und Wissenschaft miteinander vereint werden. Möglich machen soll dies eine enge Zusammenarbeit zwischen der Berliner Humboldt-Universität sowie verschiedenen Bibliotheken, Museen und Kunst-Sammlungen.

Im Jahr 1950 wurde das historische Stadtschloss von der DDR-Regierung abgerissen. Es galt als Symbol kapitalistischer Herrschaft. 25 Jahre später baute man stattdessen den "Palast der Republik". Dabei wurden nicht nur tausende von Glühbirnen verwendet, sondern auch sehr viel Asbest. Bereits 2002 beschloss der deutsche Bundestag den Abriss des Gebäudes.

Nach dem Abriss wurde lange diskutiert, was auf dem leeren Platz entstehen sollte: ein Wiederaufbau des alten Schlosses oder ein ganz anderes Gebäude? Schließlich entschied die Regierung, drei der historischen Fassaden zusammen mit der Schlosskuppel für das neue Humboldt-Forum nachzubauen. Die vierte Fassade sollte modern gestaltet werden.

Viele weitere Fragen aber wurden noch nicht beantwortet. Wie werden die historischen Fassaden im Detail aussehen? Wie soll das Innere des Gebäudes genau genutzt werden? Wie viel wird der Bau tatsächlich kosten – und wer kann ihn bezahlen? So viel ist jedenfalls klar: Die Berliner werden noch eine ganze Weile auf ihr neues – altes – Stadtschloss warten müssen.

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