Eine große Partei war sie nie, dafür eine wichtige. Denn die FDP ist nicht selten das Zünglein an der Waage: Seit Gründung der Bundesrepublik gehörte sie oft zur Regierungskoalition – mit CDU/CSU oder mit der SPD. ‎

Am 11. und 12. Dezember 1948 wurde von den liberalen Parteien der westlichen Besatzungszonen in der kleinen Stadt Heppenheim eine gemeinsame Partei gegründet: Die Freie Demokratische Partei Deutschlands (FDP). Am Anfang war die FDP allerdings nicht sehr liberal. In den Fünfzigerjahren standen etliche FDP-Mitglieder rechts vom konservativen Koalitionspartner CDU/CSU. Ein Teil von ihnen hatte außerdem eine nationalsozialistische Vergangenheit.

In den Sechzigerjahren folgte ein Kurswechsel der Liberalen: Die FDP regierte ab 1969 in einer Koalition mit den Sozialdemokraten. 1982 wurde dann der Christdemokrat Helmut Kohl von den Freien Demokraten und der CDU zum Bundeskanzler gewählt – eine umstrittene Entscheidung. Die Partei verlor daraufhin viele Wähler und Mitglieder.

Am Anfang des 21. Jahrhunderts hatten die großen Volksparteien SPD, CDU und CSU Schwierigkeiten, ein klares Profil zu finden. Die Liberalen aber verzeichneten mit ihrem wirtschaftsfreundlichen Kurs neue Erfolge. 2004 konnten sie wieder ins Europaparlament einziehen, in dem sie zehn Jahre lang keinen Vertreter hatten.

Aber es gab auch schwere Zeiten für die FDP: Im Jahr 2002 sorgte Jürgen Möllemann, Partei-Chef in Nordrhein-Westfalen, mit antisemitischen Äußerungen für einen Skandal. Er musste von allen Parteiämtern zurücktreten. Umstritten war im gleichen Jahr der Wahlkampf des FDP-Chefs Guido Westerwelle. Einen Sprung von 7 auf 18 Prozent wünschte er sich für die kleine Partei. Dafür warb er sogar mit Aufklebern unter seinen Schuhen. Seine Wahlkampfreise durch Deutschland in einem Wohnwagen, dem so genannten "Guidomobil", sorgte für Spott bei Kollegen und Bevölkerung. Die 18 Prozent konnte die FDP am Ende nicht erreichen.

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