Über kaum eine andere Partei wird in Deutschland ähnlich emotional gestritten. Und keine Partei wechselte so schnell und häufig ihren Namen. Dennoch ist "Die Linke" inzwischen auch in Westdeutschland erfolgreich.‎

Dezember 1989, die Grenze zwischen BRD und DDR ist seit einem Monat offen. Die Mauer ist gefallen und mit ihr ein ganzes politisches System. Im Osten diskutieren Parteimitglieder über die Zukunft der SED, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Das Ergebnis: Die frühere Staatspartei ändert Programm und Namen. Aus der SED wird die SED-PDS und im Februar 1990 die PDS, die Partei des Demokratischen Sozialismus. Von 4000 Mitarbeitern bleiben nur etwa 200.

Damals glaubten viele nicht an eine Zukunft der Partei, aber schon bald feierte sie erste Erfolge bei ostdeutschen Landtagswahlen. Seit 2001 regiert die PDS zusammen mit der SPD in der Bundeshauptstadt Berlin. In Westdeutschland jedoch spielte die Partei lange Zeit keine Rolle. Das änderte sich erst durch die WASG, einem Bündnis aus enttäuschten SPD-Mitgliedern und Gewerkschaftern: 2007 schlossen sich die beiden Parteien unter dem Namen "Die Linke" offiziell zusammen.

Heute, 20 Jahre nach der Wende, ist die Partei die viertstärkste im deutschen Bundestag. "Quasi aus dem Nichts wurde hier eine Partei aufgestellt, die bei Bundestagswahlen mit bis zu zehn Prozent der Stimmen gehandelt wird. Das ist schon außergewöhnlich", erklärt der Politikwissenschaftler Tim Spier von der Uni Göttingen.

Bei den anderen Parteien sorgt der Umgang mit der neuen, alten Partei immer wieder für Streit. Die konservativen Parteien warnen vor kommunistischen Experimenten, und für die SPD stellt "Die Linke" eine Konkurrenz dar. Doch was "Die Linke" genau will, das muss sie erst noch festlegen. Bis jetzt gibt es noch kein Parteiprogramm.

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