Deutschland und Brasilien als Wirtschaftspartner

Deutschland pflegt mit Brasilien so enge wirtschaftliche Beziehungen wie mit kaum einem anderen Überseeland. Das Schwellenland Brasilien will sich nun vom Exportland in eine Industrienation verwandeln.‎

Bereits 1895 eröffnete Siemens als erstes deutsches Großunternehmen eine Niederlassung in Brasilien. Es folgte 1911 der Chemiekonzern BASF. Zahlreiche deutsche Unternehmen siedelten sich danach vor allem in São Paulo an. Sie trugen dazu bei, dass die lateinamerikanische Finanzmetropole mittlerweile die größte deutsche Industriestadt außerhalb der Bundesrepublik ist.

Damit leisteten deutsche Unternehmen einen großen Beitrag zur Industrialisierung Brasiliens, sagt Oliver Döhne von der deutschen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing GTAI. Noch führt Brasilien vor allem Rohstoffe wie Erz, Soja und Kaffee aus. Doch das Schwellenland produziert mittlerweile auch Flugzeuge, Autos oder Software für den Export nach Europa. Für Deutschland ist Brasilien ein wichtiger Abnehmer von chemischen Produkten, Stahl und Gütern aus Automobil- und Maschinenbau.

Rafael Haddad vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) betont das große Interesse Deutschlands an Brasilien als Handelspartner. Brasilien lag 2012 auf Platz 21 unter Deutschlands Handelspartnern. Dabei sind die Aktivitäten deutscher Firmen vor Ort nicht einbezogen. Umgekehrt ist Deutschland nach China, den USA und Argentinien Brasiliens viertwichtigstes Exportland.

Rund zehn Prozent der industriellen Produktion Brasiliens gehen nach Schätzungen auf das Konto deutscher Unternehmen, die in Brasilien produzieren. Inzwischen investiert aber auch Brasilien. So übernahmen der brasilianische Stahlproduzent CSN und das Chemieunternehmen Braskem bereits mehrere Werke in Deutschland.

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