Jedes Jahr gehen in Ländern wie Niger riesige landwirtschaftliche Flächen verloren. Es ist ein Prozess, der nicht zu stoppen scheint. Doch der Kampf gegen die Wüste lohnt sich, denn schuld ist nicht nur der Klimawandel.

In Saya, einem kleinen Dorf im Norden des Niger, brennt die Sonne vom blauen Himmel, und das schon um neun Uhr morgens. Drei Frauen bereiten die Hirse für das Mittagessen vor. In kleinen Gärten bauen sie Kartoffeln, Tomaten und Zwiebeln an. Aber der Boden ist zu trocken, hier kann nichts richtig wachsen, sagen sie, überall Sand!

Was im Niger passiert, nennen die Wissenschaftler "Degradation": Es ist so trocken, dass der Wind den fruchtbaren Boden einfach wegweht. Übrig bleibt nur noch eine Mondlandschaft, in der nicht einmal mehr Unkraut wächst. Das Gras wurde von den Viehherden gefressen. Und auch Bäume, die den Boden schützen könnten, gibt es nicht mehr: Das Holz diente den Bauern als Brennmaterial. Jahrzehntelang wurden so ganze Wälder vernichtet.

Für Attaou Laminou, Chef der Nationalen Umweltbehörde im Niger, ist die Sache klar: "Der Mensch macht die Wüste! Es sind die falschen landwirtschaftlichen Methoden, die zu dieser immensen Degradation der Böden führen", sagt er. Das Ganze wird noch verstärkt durch Klimawandel und Bevölkerungswachstum. Jedes Jahr gehen im Niger 55.000 Hektar Ackerland verloren. Laminou fordert, diese Regionen mit schnell wachsenden Akazien aufzuforsten.

In dem Dorf Kokorou schaut ein Bauer dem Traktor nach, der lange Furchen durch den harten Boden zieht. Hier sollen bald Bäume und Sträucher gepflanzt werden, um die Wüstenbildung aufzuhalten. "Kleine Schritte, große Wirkung", meint der Agrarexperte Omar Issa. Denn auch toter Boden kann wieder fruchtbar werden. "An manchen Stellen sieht man schon wieder das erste Grün", sagt er. Issa zeigt auf einen kleinen Hügel, dessen Felder verloren waren: "Jetzt hoffen wir, dass wir dort bald wieder etwas anbauen können."

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