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27.06.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Kurz vor Beginn des EU-Gipfels haben die EU-Finanzminister einen Kompromiss zur Abwicklung von Banken gefunden. Sie einigten sich auf einheitliche Regeln zum Umgang mit kriselnden Geldinstituten. Diese Regeln legen auch fest, wer bei einer Pleite zahlen muss. So sollen Steuerzahler bei einer Bankenschieflage künftig entlastet werden. Stattdessen will die EU Aktionäre und Gläubiger stärker in die Pflicht nehmen. Die EU zieht mit der Neuregelung die Lehren aus der Finanzkrise. Durch mehrere Billionen Euro an Staatshilfen für die angeschlagenen Finanzinstitute waren Staaten wie Irland oder Spanien selbst in Bedrängnis geraten. Künftig sollen die Aufsichtsbehörden daher frühzeitig bei maroden Banken eingreifen können. Vor Inkrafttreten des Gesetzespaketes muss das Europaparlament noch zustimmen.

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US-Präsident Barack Obama hat die erste längere Afrika-Reise seiner Amtszeit begonnen. Zum Auftakt traf er in der senegalesischen Hauptstadt Dakar mit Präsident Macky Sall zusammen. Anschließend besucht er die Sklaveninsel Goree, von wo jahrhundertelang Zehntausende Afrikaner nach Amerika gebracht wurden. Nach dem westafrikanischen Senegal reist Obama nach Südafrika sowie nach Tansania im Osten des Kontinents. Obama wird von seiner Ehefrau Michelle und seinen Töchtern Malia und Sasha sowie von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet. Überschattet wird die rund einwöchige Reise von dem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand des Friedensnobelpreisträgers und früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela. Das Land bereitet sich seit Tagen auf den Tod Mandelas vor.

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Die ecuadorianische Regierung lässt den Zeitpunkt ihrer Entscheidung über den Asylantrag des Ex-Geheimdienstlers Edward Snowden offen. Über den Antrag des von den USA gesuchten 30-Jährigen könne in einem Tag, einer Woche oder in zwei Monaten entschieden werden, teilte Außenminister Ricardo Patiño über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er wies darauf hin, dass dem Asylgesuch von Wikileaks-Gründer Julian Assange erst nach zwei Monaten zugestimmt wurde. Auf seiner Flucht vor der US-Justiz sitzt Snowden seit Sonntag ohne gültigen Pass im Transitbereich des Moskauer Flughafens fest. Venzuelas Präsident Nicolás Maduro versicherte, dass sein Land Snowden bei einer entsprechenden Anfrage "fast sicher" politisches Asyl gewähren würde.

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Wenige Tage vor seinem einjährigen Amtsjubiläum hat Ägyptens islamistischer Präsident Mohammed Mursi Reformen und einen "nationalen Dialog" versprochen. Mursi warnte vor Lähmung und Chaos angesichts der Polarisierung im Land. Zugleich räumte er ein, "viele Fehler" gemacht zu haben. Ägypten ist tief gespalten zwischen Mursis Anhängern und seinen Gegnern. Die Armee drohte in den vergangenen Tagen damit einzugreifen, sollte die Gewalt zwischen Anhängern und Gegnern der islamistischen Regierung weiter eskalieren. Am Sonntag jährt sich Mursis Amtsübernahme zum ersten Mal. Seine Gegner planen für den Tag Massenkundgebungen.

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Australien hat nach einer Revolte in der regierenden Labor-Partei einen neuen Regierungschef: Amtsinhaberin Julia Gillard trat wie erwartet zurück und ihr Vorgänger im Amt, Kevin Rudd, wurde als neuer Premierminister vereidigt. Die Labor-Partei hatte Gillard zuvor wegen verheerender Umfragewerte als Parteichefin fallengelassen. In Australien soll am 14. September ein neues Parlament gewählt werden.

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Brasilien steht im Finale des Confed Cups. Die Gastgeber des Confederations Cup siegten gegen den Erzrivalen Uruguay mit 2:1. Im Finale trifft Brasilien nun am Sonntag auf den Gewinner des Duells zwischen Weltmeister Spanien und Italien. Während des Spiels in Belo Horizonte protestierten erneut mindestens 50.000 Menschen gegen Korruption und soziale Missstände. Beim Finale am Sonntag will die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff zu Gast sein. Wegen der Massenproteste hatte sie vorgeschlagen, eine verfassungsändernde Versammlung einzuberufen. Vorgesehen ist jetzt aber, mehrere Einzelfragen zu politischen Reformen dem Volk zur Abstimmung vorzulegen.

 

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