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27.03.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Vor der Wiedereröffnung der Banken am Donnerstag trifft Zypern Vorkehrungen gegen eine umfassende Kapitalflucht. Abhebungen von Kunden bleiben weiterhin auf 100 Euro am Tag begrenzt. Die Kontrollen müssten einige Wochen in Kraft bleiben, sagte Finanzminister Michalis Sarris. Laut Zentralbankchef Panicos Demetriades sind "übermenschliche Anstrengungen" nötig, um die Öffnung der Banken überhaupt zu ermöglichen. Die Finanzminister der Eurozone hatten sich Anfang der Woche darauf verständigt, Zypern Hilfen von bis zu zehn Milliarden Euro zu gewähren. Im Gegenzug soll der aufgeblähte Bankensektor des kleinen Mittelmeerlandes umstrukturiert werden. Die größte Bank der Insel, die Bank of Cyprus, will Guthaben von über 100.000 Euro mit einer einmaligen Abgabe von bis zu 40 Prozent belasten.

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Die Arabische Liga hat bei ihrem Gipfeltreffen in Doha das Recht ihrer Mitgliedsländer auf Waffenlieferungen an die syrischen Aufständischen betont. Jedes Mitglied des Staatenbundes habe das Recht, alle Mittel der Selbstverteidigung, auch militärische, zu liefern, um den Widerstand des syrischen Volkes und die Freie Syrische Armee zu unterstützen, heißt es in einer Resolution des Gipfels. Die syrische Opposition reklamierte bei dem Treffen den Sitz Syriens bei den UN für sich und bat die NATO um Unterstützung in ihrem Kampf gegen das Assad-Regime. Der amtierende Vorsitzende der Syrischen Nationalen Koalition, Ahmed Moas al-Chatib, übte dabei zugleich scharfe Kritik an der internationalen Gemeinschaft. Diese sehe seit zwei Jahren tatenlos dem Bürgerkrieg in Syrien zu.

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Das Bündnis der "BRICS"-Staaten - Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - hat sich auf die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank geeinigt. Zum Abschluss des Gipfel-Treffens im südafrikanischen Durban sollen noch Details zur Gründung geklärt werden, so auch die Standortfrage. Südafrika hofft, dass die Bank in Johannesburg oder Kapstadt angesiedelt wird. Die fünf Staaten streben zudem einen Anti-Krisenfonds, eine eigene Ratingagentur und eine Intensivierung ihrer wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit an. Eine Antwort auf den Wunsch des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi nach einer Aufnahme auch seines Landes in die Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer steht noch aus. Die BRICS-Staaten stellen zusammen etwa 44 Prozent der Weltbevölkerung. Zuletzt erwirtschafteten sie rund ein Viertel der weltweiten Wirtschaftsleistung.

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In Myanmar ist ein Ende der seit rund einer Woche andauernden blutigen Unruhen zwischen Buddhisten und Muslimen nicht in Sicht. In der Stadt Nattalin etwa 150 Kilometer nördlich von Rangun setzten etwa 200 randalierende Buddhisten eine Moschee in Brand. Auch mehrere Häuser wurden zerstört. Die Behörden verhängten weitere Ausgangssperren über mehrere Städte. Die Spannungen zwischen der buddhistischen Mehrheit und der muslimischen Minderheit in dem südasiatischen Land waren während der jahrzehntelangen Militärdiktatur unterdrückt worden. Nun wird befürchtet, dass es im Zuge der Demokratisierung des Landes zunehmend zu offenen Konflikten zwischen den Religionsgruppen kommen könnte.

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Die Vergabe der Akkreditierungen für den Prozess gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und vier weitere Angeklagte schlägt weiter Wellen. Das Münchner Oberlandesgericht bleibt dabei: Wer jetzt noch keinen Platz für den NSU-Prozess reserviert hat, kann das auch nicht mehr nachholen. Die Akkreditierungsbedingungen seien von Anfang an klar und allen Medien bekannt gewesen, heißt es in einer Stellungnahme. Medienvertreter ohne reservierten Platz würden keineswegs von dem Verfahren ausgeschlossen. Sie könnten am Prozess teilnehmen, indem sie einen der freien Sitzplätze außerhalb des reservierten Bereichs einnähmen. Das Oberlandesgericht steht unter massiver Kritik, weil es für türkische oder griechische Medien keine Reservierungen gibt. Acht der Opfer der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund -NSU- waren türkischer Abstammung, ein Opfer war griechischer Herkunft. Der Verein der ausländischen Presse in Deutschland betonte, es sei inakzeptabel, das es nicht mehr Plätze für Journalisten gebe. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland sprach von einer sehr unglücklichen Entscheidung.

 

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