Nach dem Zeitungssterben in den USA kämpfen nun auch die deutschen Zeitungen ums Überleben. Vor allem junge Leser bleiben weg. Sie informieren sich lieber im Internet.‎

In Zeiten von Internet und Finanzkrise wird die Zeitung immer mehr zum Auslaufmodell. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung lesen nur noch vier Prozent der Menschen unter 20 Jahren eine Tageszeitung. Die Branche verlor in den letzten zehn Jahren bereits jeden fünften Leser. Und durch einen geschwächten Anzeigenmarkt droht der Verlust weiterer Kunden. Denn weniger Werbung bedeutet weniger Geld. Das wiederum führt zu einem inhaltlichen Qualitätsverlust.

Ein Teufelskreis: Wegen schlecht gemachter Zeitungen wenden sich viele Leser enttäuscht ab. Und trotzdem geben viele deutsche Verlage immer weniger Geld für ihr Personal aus. Beispielsweise strich die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, die größte Lokalzeitung Deutschlands, schon 289 Stellen und zwei Redaktionen. Nun wächst die Angst unter den Journalisten, den Arbeitsplatz zu verlieren.

Bernd Ziesemer, Chefredakteur vom Düsseldorfer Handelsblatt denkt positiver: Er sieht das Internet nicht als Bedrohung, sondern glaubt sogar an eine mögliche Zusammenarbeit beider Medien. Er meint, Verlage sollten für eigene Online-Angebote das Geld verlangen, das ihnen ohne genügend Werbeeinnahmen fehlt. So wird das Netz sogar zur ökonomischen Hilfe für die Zeitung, erklärt er.

Laut Ziesemer müssen Zeitungsmacher allerdings erst einmal ihren Berufsstolz wiederentdecken, den wichtigsten Überlebensfaktor für den Zeitungsjournalismus. "Dadurch, dass man … irgendeinen Beitrag im Internet veröffentlicht, ist man noch kein Journalist", sagt er. Ziesemer ist sich sicher: Gut geschriebene Artikel, ob in der Zeitung oder im Internet, werden auch in Zukunft erfolgreich sein.

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