Die frühere Sportlerin Verena Bentele ist Behindertenbeauftragte der deutschen Regierung. Viele Politiker finden das gut, denn Bentele ist selbst von Geburt an blind und kennt die Probleme von betroffenen Menschen genau.

Verena Bentele ist erst 31 Jahre alt, aber sie hat schon viel erreicht: Die von Geburt an blinde junge Frau ist die erfolgreichste deutsche Behindertensportlerin. Im Skisport gewann sie zwölf Goldmedaillen bei den Paralympics und viermal Gold bei Weltmeisterschaften. Nach ihrem Studium der Literaturwissenschaft hat Bentele Führungskräfte beraten und ihr erstes Buch darüber geschrieben, wie man persönliche Ziele erreicht.

Seit Januar 2014 hat sie eine neue, wichtige Aufgabe. Sie arbeitet in der Regierung als Behindertenbeauftragte für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Bentele soll sich darum kümmern, dass die Politik die besondere Situation von Menschen mit Behinderung beachtet. Noch nie hatte jemand, der selbst betroffen ist, dieses Amt. Von dem Angebot war Bentele überrascht: „Die aufregendsten Herausforderungen kommen immer dann, wenn man sie gar nicht erwartet“, sagt sie.

Eine Politikerin mit langer Erfahrung ist Bentele nämlich nicht. Erst 2012 wurde sie Mitglied der SPD. Ist die neue Aufgabe deshalb eine Nummer zu groß für sie? Nein, meint Ulla Schmidt: „Sie hat sich in den vergangenen Jahren schon sehr in der Politik engagiert und hat immer darauf gepocht, dass es nicht um Fürsorge geht, sondern um die Rahmenbedingungen“, so die SPD-Politikerin. Verena Bentele möchte, dass Menschen mit einer Behinderung aktiv am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können.

Auch Betroffene und Behindertenvereine freuen sich, dass sie das Amt bekommen hat. Bentele kennt die Probleme im Alltag, in der Gesellschaft und im Arbeitsleben. Carmen Kohr vom Körperbehindertenverein Stuttgart meint: „Jemand, der selbst eine Behinderung hat, kann sich besser in Menschen mit Behinderung hineinversetzen.“ Deshalb hoffen die Verbände, dass Bentele dabei helfen wird, Barrieren schneller abzubauen.

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