In Deutschland können Väter bis zu zwölf Monate in Elternzeit gehen. Aber die wenigsten tun das. Oft hat das hat mit ihrer Karriere oder ihrem Einkommen zu tun. Manchmal sind es aber auch Vorurteile.

Julia ist gut gelaunt. Für Peter, ihren Vater in Elternzeit, ist deshalb heute einer der ruhigeren Vormittage. Die ersten Monate hat sich die Mutter um die fast einjährige Julia gekümmert. Jetzt ist der Papa dran: Windeln wechseln, die Tochter waschen und anziehen, Frühstück machen, Spülmaschine ausräumen ... " Und das ist nur das Vormittagsprogramm", so der 36-Jährige.

Für Peter war sofort klar, dass er in Elternzeit gehen möchte. Und das nicht nur zwei Monate wie die meisten Väter, sondern sieben. Vorher arbeitete er als Redaktionsleiter in einer Berliner Agentur und saß oft zehn Stunden und länger im Büro. Sein Chef war zuerst geschockt, als Peter sieben Monate Elternzeit bei ihm beantragte. Aber das Problem löste sich schnell, da der junge Vater sofort einen Vertreter für die Zeit fand.

Oft lacht Peter über seine früheren Vorstellungen von der Elternzeit. Er hoffte damals auf etwas mehr Zeit für sich, aber bekommen hat er einen 12-Stunden-Arbeitstag. Unterstützung erhält er im Berliner Väterzentrum. Dorthin kommen Väter mit ihren Kindern, frühstücken zusammen oder spielen Dart. Der Leiter des Treffs, Marc Schulze, erinnert sich an die Anfänge des Zentrums vor zwei Jahren: Es war schwierig, Väter für die Idee zu begeistern. Heute aber kommen wöchentlich etwa 40 Männer mit ihren Kleinen vorbei.

Die meisten Besucher des Zentrums haben in ihren Berufen schon etwas erreicht und gutes Geld verdient, meint Marc Schulte. Aber wie viele berufstätige Mütter mit Kind fürchten auch die modernen Väter Nachteile im Job. Daher nimmt sich kaum ein Vater mehr als zwei Monate Elternzeit. Für Peter sind solche Probleme im Moment nebensächlich. Bis zur Rückkehr in seinen Beruf genießt er die Zeit mit seiner kleinen Julia.

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