Immer wieder kommt es in den USA zu Amokläufen. Trotzdem gelangen amerikanische Bürger vollkommen legal an Waffen und Munition. Denn der Waffenbesitz ist in den USA erlaubt.‎

Ein Mann geht ins Kino und schießt dort um sich. Zwölf Menschen sterben, viele werden verletzt. Der Amoklauf im Juli 2012 in Aurora ist nicht der erste in einer US-amerikanischen Stadt. Trotzdem wird kaum über die Verschärfung der Waffengesetze diskutiert – zu mächtig ist wohl die amerikanische Waffenlobby.

Auch nach einem Blutbad wie in Aurora pocht die Waffenindustrie auf das Recht auf Waffenbesitz und lehnt Gesetzesänderungen ab. Nach den amerikanischen Grundrechten „darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden." Und die Bürger nutzen dieses Recht: Nach einer Untersuchung besaßen 2011 in den USA 47 Prozent aller Haushalte eine Waffe.

Je weiter Politiker in das Zentrum der Macht rücken, desto schwächer wird ihre Ablehnung gegen die Waffenindustrie. Die Parteizugehörigkeit spielt dabei keine Rolle. So sprach sich zum Beispiel Barack Obama vor seiner Zeit als Präsident noch für das Verbot halbautomatischer Waffen und für eine genauere Überprüfung der Käufer von Waffen aus.

Doch geschehen ist seit Obamas Amtsantritt nichts. Denn er weiß: Wer sich für schärfere Waffengesetze starkmacht, kann in den USA nicht punkten – und schon gar keine Präsidentschaftswahl gewinnen. Die Amerikaner betrauern die Opfer blutiger Amokläufe – und trotzdem wollen viele nicht auf ihr Grundrecht auf Waffenbesitz verzichten. Eine politische Lösung ist noch lange nicht in Sicht.