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10.06.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Nach den Enthüllungen zur Überwachung des Internets durch US-Geheimdienste ist offenbar klar, wer den Skandal ans Licht gebracht hat. In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" gab sich ein Techniker aus den USA als Informant zu erkennen. Der 29-jährige Edward Snowden hat demnach in den vergangenen vier Jahren als Beschäftigter externer Unternehmen beim US-Geheimdienst NSA gearbeitet. Zu seinen Motiven sagte der Mann, er wolle nicht in einer Gesellschaft leben, in der die Kommunikation der Menschen ausspioniert wird. Das Gespräch mit dem "Guardian" führte Snowden in Hongkong, weil er nach eigenen Worten fürchtet, für sein Handeln belangt zu werden. Zeitungsberichten zufolge greifen die US-Geheimdienste im Rahmen eines Programms namens PRISM zur Terrorabwehr weltweit direkt auf Millionen Nutzerdaten von Internet-Konzernen wie Google, Facebook oder Apple zu.

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In der Türkei verhärten sich die Fronten zwischen der Regierung und Demonstranten zunehmend. Während in Istanbul und anderen Städten erneut Zehntausende Menschen auf die Straße gingen, um gegen den Führungsstil von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu protestieren, zeigte sich der Regierungschef selbst kämpferisch. Erdogan hielt in mehreren Städten Reden vor seinen Anhängern und bezeichnete die Protest-Teilnehmer als Marodeure, die den Fortschritt in der Türkei verhindern wollten. Für das kommende Wochenende rief er seine Sympathisanten zu Kundgebungen für die Regierung auf. In der Hauptstadt Ankara setzte die Polizei unterdessen erneut Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke ein, um Demonstranten von einem zentralen Platz zu vertreiben. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton wies die türkische Regierung darauf hin, dass es zwischen ihrem Umgang mit Oppositionellen und einem möglichen EU-Beitritt einen Zusammenhang gebe.

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In Afghanistan sind bei einem Angriff auf den Flughafen der Hauptstadt Kabul sieben Aufständische getötet worden. Die Kämpfer der radikal-islamischen Taliban-Miliz hatten sich in einem Gebäude auf dem Gelände des Airports verschanzt. Bei dem anschließenden Feuergefecht mit Sicherheitskräften seien sämtliche Angreifer getötet worden, teilte das Innenministerium mit. Von den Sicherheitskräften sei niemand verletzt worden. Angriffe auf den schwer bewachten Flughafen von Kabul sind vergleichsweise selten. Dort befindet sich ein Nato-Stützpunkt mit einer großen Zahl von Soldaten und Polizisten. Die Taliban hatten sich in jüngster Zeit weniger stark bewachte Ziele für ihre Terroraktionen ausgesucht. Im Mai hatten sie im Zentrum von Kabul das Gebäude der Vereinten Nationen angegriffen.

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Zwischen Nord- und Südkorea stehen die Zeichen anscheinend weiter auf Entspannung. Laut einem Medienbericht haben sich beide Länder auf die ersten Gespräche auf Regierungsebene seit sechs Jahren verständigt. Das Treffen soll nach Darstellung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap bereits am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche in Seoul stattfinden. Die Einigung sei bei Arbeitsgesprächen zwischen Vertretern beider Seiten im Grenzort Panmunjom erzielt worden. Die Wiederaufnahme der Gespräche kommt überraschend, nachdem sich in den vergangenen Monaten der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel zugespitzt hatte. Die kommunistische Führung in Pjöngjang hatte die Weltgemeinschaft unter anderem mit Raketenstarts, einem Atomtest und Drohungen mit Atomangriffen auf Südkorea und die USA provoziert.

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Bei einer Volksabstimmung in der Schweiz haben laut amtlichem Ergebnis fast 80 Prozent der Teilnehmer einem verschärften Asylrecht zugestimmt. Es ermöglicht unter anderem beschleunigte Verfahren, schränkt die Gründe für einen Antrag ein und erlaubt spezielle Einrichtungen für Bewerber, die Schwierigkeiten machen. Die von der Regierung eingebrachte Asylrechts-Änderung war bereits Ende September 2012 vom Parlament in Bern in Kraft gesetzt worden. Kirchen, Menschenrechtler und Gewerkschaften stellten sich jedoch dagegen und wollten mit dem Referendum erreichen, dass die Verschärfung rückgängig gemacht wird. Die Schweiz nimmt im Verhältnis zur Einwohnerzahl die viertmeisten Flüchtlinge in Europa auf. Die Plätze eins bis drei belegen Malta, Schweden und Luxemburg.

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Im Osten und Norden Deutschlands ist die Hochwasserlage - vor allem an der Elbe - weiter angespannt. Besonders kritisch ist die Situation derzeit in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Dort wurden wegen herannahender Wassermassen mehr als 23.000 Einwohner zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. In der Stadt erstreckte sich der Scheitel des Elbhochwassers zuletzt über eine Länge von 40 Kilometern. Das ist nach Angaben der Behörden der längste jemals in Deutschland gemessene Hochwasserscheitel. Der Pegelstand der Elbe erreichte zeitweise einen Höchststand von fast siebeneinhalb Metern. Auch in anderen Bundesländern wie Brandenburg und Niedersachsen werden in den nächsten Tagen teilweise dramatisch steigende Wasserstände und Überschwemmungen erwartet. Am Sonntag besuchte Bundespräsident Joachim Gauck mehrere Hochwassergebiete, um Betroffenen und Helfern Mut zuzusprechen.

 

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