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09.07.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten

Der vom Militär eingesetzte ägyptische Übergangspräsident Adli Mansur hat Parlamentswahlen in etwa sechs Monaten in Aussicht gestellt. Einem am Montagabend veröffentlichten Dekret zufolge sollen die Wahlen abgehalten werden, sobald Änderungen an der ausgesetzten Verfassung durch ein Referendum bestätigt wurden. Die im Dezember in Kraft getretene islamistisch geprägte Verfassung war vergangene Woche mit dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi ausgesetzt worden. Bei Zusammenstößen zwischen Mursi-Anhängern und Sicherheitskräften waren am Montag mindestens 50 Menschen getötet und mehr als 400 verletzt worden.

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UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat an die Bürgerkriegsparteien in Syrien appelliert, während des Fastenmonats Ramadan die Waffen schweigen zu lassen. Zugleich müssten beide Seiten ihre Gefangenen freilassen, forderte Ban in New York. Deren Zahl gehe möglicherweise in die Tausende. Die militärisch in die Defensive geratenen syrischen Rebellen haben bereits erklärt, sie seien zu einer Feuerpause während des Ramadan bereit. Der Fastenmonat beginnt an diesem Dienstag. Seit Beginn des Aufstandes gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011 wurden mindestens 100.000 Menschen getötet, rund zwei Millionen suchten Zuflucht in Nachbarländern. Am Montag hatte Assad die komplette Führung seiner regierenden Baath-Partei ausgetauscht. So musste unter anderem Assads langjähriger Stellvertreter Faruk al-Scharaa seine Führungsposition aufgeben. Al-Scharaa hatte die gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes in Syrien angeblich kritisiert.

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In Istanbul ist es am Montagabend zu erneuten Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen, die sich im Gezi-Park zu einer Kundgebung gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan versammeln wollten. Sondereinsatzkräfte der Polizei setzten dabei Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Menschenmenge von mehreren Tausend Protestierenden zu zerstreuen. Nach Angaben der Protestbewegung wurden mehr als 80 Demonstranten festgenommen. Der wegen der Protestwelle weltweit bekanntgewordene Gezi-Park war erst wenige Stunden zuvor wieder eröffnet worden. Wegen der angekündigten Kundgebung riegelten Polizisten das Gelände am Nachmittag dann aber ab und forderten Spaziergänger auf, den Park zu verlassen. An den Bebauungsplänen für den Gezi-Park hatten sich die landesweiten Proteste gegen Erdogan entzündet. Nach etlichen Zusammenstößen vertrieb die Polizei am 15. Juni die Demonstranten von dem Gelände.

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Der Ex-US-Geheimdienstler Edward Snowden hat bei den Behörden in Venezuela offiziell einen Asylantrag gestellt. Das bestätigte der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro. Snowden müsse nun entscheiden, wann er nach Venezuela fliegen wolle. Maduro hatte in den vergangenen Tagen bereits mehrfach betont, dass der seit rund zwei Wochen in Moskau festsitzende Snowden aus humanitären Gründen mit einer positiven Entscheidung auf einen Asylantrag rechnen könne. Dennoch muss über den Antrag in Venezuela noch offiziell entschieden werden. Washington hatte vor einem solchen Schritt gewarnt und Venezuela im Falle einer Einreise Snowdens aufgefordert, den 30-Jährigen an die USA auszuliefern. Auch Nicaragua und Bolivien gelten als mögliche Asylländern für Snowden.

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Griechenland kann sich auf weitere Milliardenhilfen seiner internationalen Geldgeber einstellen. Die Eurogruppe verständigte sich grundsätzlich auf neue Zahlungen von 6,8 Milliarden Euro aus dem laufenden Hilfsprogramm. Das berichtete der belgische Finanzminister Koen Geens nach Beratungen in Brüssel. Im einzelnen erhält Athen nach Teilnehmerangaben noch im Juli vier Milliarden Euro von den Europartnern. Weitere 1,8 Milliarden Euro kommen im August vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Im Oktober folgt eine Teilzahlung von einer Milliarde Euro. Die Geldgeber-Troika aus EU, IWF und EZB hatte in Athen bis Sonntag die Fortschritte Athens bei den laufenden Sparprogrammen und Reformen geprüft. Demnach gibt es zwar deutliche Fortschritte; es werden aber weitere Sparschritte und Reformen angemahnt.

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Nach dem verheerenden Zugunglück in der ostkanadischen Kleinstadt Lac-Mégantic ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. Rettungskräfte hätten acht weitere Leichen aus den Trümmern geborgen, berichten kanadische Medien unter Berufung auf lokale Behörden. Bis zu 40 Menschen werden weiterhin vermisst. Ein führerloser Zug mit mehr als 70 Kesselwagen voller Rohöl war am Samstag in das 6000-Einwohner-Städtchen gerast und explodiert. Mindestens 30 Gebäude wurden zerstört. Rund 2000 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen.

 

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