Einfluss der Zwei-Kind-Politik bisher gering

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Ein-Kind-Familien 独生子女家庭
Zwei-Kind-Politik 二胎政策
 
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Auf 140 bis 150 Millionen schätzt Zhai Zhenwu von der Beijinger Renmin-Universität die Anzahl der Paare in China, die bereits ein Kind haben. Zhai Zhenwu ist Dekan des Instituts für Soziologie und Bevölkerungsstudien. Er nimmt an, dass 65 Prozent ein zweites Kind möchten. Falls dieser Fall eintreffe, würden innerhalb der nächsten fünf Jahre etwa 90 Millionen Babys geboren. Ein solcher Geburtenanstieg würde Chinas Bevölkerungskontrolle stark unter Druck setzen, sagt Yang Wenzhuang von der nationalen Kommission für Gesundheit und Familienplanung. Auch die sozioökonomische Entwicklung des Landes werde dann stark beeinflusst.

Vor sechs Monaten verabschiedete der ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongress eine Resolution, die es auch Paaren erlaubt zwei Kinder zu haben, wenn nur ein Elternteil Einzelkind ist. Bis dahin war das Recht auf zwei Kinder nur Paaren vorenthalten, die beide aus Ein-Kind-Familien stammen.29 der 31 Provinzen, autonomen Gebiete und regierungsunmittelbaren Städte des Festlands haben die neue Zwei-Kind-Politik bisher eingeführt. Nach offiziellen Angaben haben damit etwa elf Millionen Paare Anrecht auf ein zweites Kind.Im Moment sei die Anzahl der Paare, die das Kriterium erfüllten, nicht sehr groß, sagt Yang. Die meisten dieser Paare würden in den großen und mittelgroßen Städten leben. Die gelockerte Geburtenkontrolle werde aber vor allem in den ländlichen Gebieten angewandt.

Laut Yang haben sich bis Ende Mai erst 270.000 Paare um Erlaubnis für ein zweites Kind beworben. 240.000 von ihnen hätten die Erlaubnis inzwischen erhalten. Die wirtschaftlich florierende Provinz Zhejiang im Osten der Volksrepublik hat die neue Zwei-Kind-Politik als erste eingeführt. Für das Jahr 2014 rechnete sie mit etwa 80.000 zusätzlichen Geburten. Seit Inkrafttreten der neuen Regelung am 17. Januar bis Ende Mai machten jedoch nur knapp zweieinhalbtausend Paare von ihrem Recht auf ein zweites Kind Gebrauch. Inzwischen hat Zhejiang seine Prognose für dieses Jahr auf maximal 20.000 Zweitkinder nach unten korrigiert.

Einige würden in diesem Jahr wohl auf ein zweites Kind verzichten. Andere dürften beruflich zu beschäftigt sein für eine erneute Schwangerschaft. Und einige seien wohl auch schon zu alt. So erklärt zumindest Wang Guojing von der Kommission für Gesundheit und Familienplanung der Provinz Zhejiang die wider Erwarten niedrige Anzahl an Zweitgeburten.

Auch in der Provinz Hubei wurden im Zuge der neuen Geburtenregelung bisher weit weniger Kinder geboren als erwartet. Yang Yunyan von der Kommission für Gesundheit und Familienplanung der Provinz Hubei vermutet, dass viele Paare noch mehr Zeit brauchen, um sich zu entscheiden: Viele Paare seien wahrscheinlich gar nicht auf die neue Regelung vorbereitet. Sie müssten sich erst noch zu einem Entscheid durchringen. In diesem Sinne rechnet auch der Beijinger Soziologe Zhai Zhenwu damit, dass sich die neue Zwei-Kind-Politik wohl erst in den nächsten zwei Jahren bemerkbar machen wird.
Quelle:
Gesprochen von: Zhu Liwen
 
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