Nach der Zeit des Dritten Reichs war für Deutschland vor allem eins wichtig: Es muss alles dafür getan werden, dass so etwas nie mehr passieren wird. Auch 75 Jahre nach Kriegsbeginn hat sich daran nichts geändert.‎

Vor 75 Jahren, am 1. September 1939, fand der Überfall von Hitler-Deutschland auf Polen statt – der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Nach 1945 stand für Deutschland fest: Nie wieder soll Deutschland verantwortlich für einen Krieg sein. Darum schickte die Bundesrepublik jahrzehntelang keine Soldaten zu Militäraktionen westlicher Staaten – auch nicht zu UN-Einsätzen. Das änderte sich erst nach der Wiedervereinigung, als der internationale Druck auf Deutschland, sich stärker zu engagieren, größer wurde.

Auch innerhalb der Bundeswehr hat man Lehren aus der Hitler-Zeit gezogen: Damals wurden Soldaten getötet, wenn sie die Befehle nicht befolgten. Das führte zum Beispiel dazu, dass sie während des Kriegs auch Frauen und Kinder ermorden mussten. Heute haben die Bundeswehrsoldaten das Recht, sich jedem Befehl zu widersetzen, der die Menschenwürde verletzt.

Die Ereignisse des Dritten Reichs gehören zum Lehrstoff an den Schulen. Ulrich Bongertmann vom deutschen Geschichtslehrerverband sagt: „Ich glaube nicht, dass es heute Schüler gibt, die davon überhaupt nicht erreicht werden.“ Das Wichtigste, das jedes deutsche Kind dabei lernen soll, ist seiner Meinung nach: „Das darf nicht wieder vorkommen – und dazu muss man in der Gesellschaft hier und heute aufpassen.“

Trotzdem gibt es in Deutschland auch heute Neonazi-Gruppen, die nationalsozialistisches Gedankengut propagieren. Der Gesetzgeber geht jedoch dagegen vor: Er bestraft die Verbreitung von Neonazi-Propaganda: Wer zum Beispiel das Dritte Reich in der Öffentlichkeit positiv darstellt, kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden – wer öffentlich die Judenvernichtung leugnet, mit fünf Jahren Haft.

 

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