Mit Hilfe von Medikamenten können die meisten HIV-Infizierten in Deutschland heute ganz normal arbeiten. Trotzdem haben viele von ihnen immer noch mit Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen.‎

Bis Mitte der 1990er-Jahre war die DiagnoseAids“ fast wie ein Todesurteil: Es gab kaum eine Möglichkeit, die Krankheit zu stoppen und die Betroffenen starben oft innerhalb weniger Monate oder Jahre. Das hat sich jedoch geändert: Durch neue Medikamente haben HIV-positive Menschen in Deutschland mittlerweile eine fast so hohe Lebenserwartung wie der Bevölkerungsdurchschnitt.

Zwei Drittel der etwa 80 000 HIV-Infizierten in Deutschland gehen normal arbeiten. Es wären vielleicht noch mehr, wenn viele von ihnen nicht immer wieder Diskriminierung am Arbeitsplatz erleben würden, glaubt Manuel Izdebski von der Deutschen Aids-Hilfe. Denn obwohl die meisten Deutschen gut über die Krankheit informiert sind, gibt es immer noch große Verunsicherung in der Bevölkerung.

Izdebski versteht, warum das so ist: „Wenn ich als Arbeitgeber denke, dass ich womöglich jemanden einstelle, der schwer krank ist und bald stirbt – dann ist das sogar verständlich. Aber so ist das ja längst nicht mehr“, sagt er. Um die Situation der Betroffenen zu verbessern, gibt es seit 2012 die Aktion „HIV in der Arbeitswelt“. Die teilnehmenden Firmen wollen sich dafür einsetzen, dass HIV-Infizierte ein normales Arbeitsleben führen können.

Izdebski geht noch einen Schritt weiter. Er findet, dass das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ von 2006 nicht nur für Homosexuelle und Menschen mit Behinderung gelten sollte, sondern auch für chronisch Kranke wie HIV-Infizierte. Das wäre ein wichtiger Schutz vor Diskriminierung im Berufsleben, sagt er.

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