Die frühere Ministerin Schavan hat einen Ehrendoktortitel bekommen. Dass ihr kurz davor der akademische Doktorgrad entzogen worden war, spielte bei der Entscheidung der Universität keine Rolle.‎.‎

Im April 2014 verlieh die Universität Lübeck der früheren Bundesbildungsministerin Annette Schavan einen Ehrendoktortitel. Denn in ihrer Zeit als Ministerin hatte sie sich für den Erhalt der Universität eingesetzt. Diese Ehrung sorgte jedoch für Aufregung. Denn im Jahr 2013 hatte Schavan ihren akademischen Doktorgrad verloren, weil es sich bei ihrer Doktorarbeit teilweise um ein Plagiat gehandelt hatte.

Für welche Leistungen Menschen mit einem Ehrendoktor ausgezeichnet werden, ist von Universität zu Universität verschieden. Manche ehren damit ausschließlich wissenschaftliche, andere – wie die Universität Lübeck – auch gesellschaftliche Verdienste. In anderen Ländern können Ehrendoktortitel sogar gekauft oder an Puppen verliehen werden: Im Jahr 1996 bekam Kermit der Frosch aus der Muppet-Show in den USA einen Ehrendoktor dafür, dass er sich für den Umweltschutz eingesetzt hatte.

Auch wenn dies in Deutschland nicht möglich ist, gibt es für Max-Emanuel Geis, Experte für Hochschulrecht an der Universität Erlangen, auch am deutschen „Doktor h. c.“ Kritikpunkte. Er findet es problematisch, dass Politiker einen Ehrendoktortitel bekommen können. In Bezug auf Annette Schavan sagt er: „Die Rettung der Universität war schließlich eine normale Amtshandlung als Ministerin.“

Aber sollte man die Diskussion um Schavan wirklich so wichtig nehmen? Michael Hartmer vom Deutschen Hochschulverband sagt: „Man darf den Ehrendoktortitel nicht mit einem akademischen Grad vergleichen. Dabei handelt es sich lediglich um eine Ehrung.“ Außerdem hatte die Politikerin bereits früher von anderen Institutionen Ehrendoktortitel bekommen.

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