Jennifer Teege ist ein Adoptivkind mit dunkler Hautfarbe. Lange Zeit wusste sie wenig über ihre Familie. Erst mit 38 Jahren entdeckte sie zufällig, dass ihr Großvater Kommandant eines Konzentrationslagers war.‎

Die Geschichte der über vierzigjährigen, dunkelhäutigen Frau ist schwer zu glauben. Jennifer Teege hat herausgefunden, dass ihr Großvater ein berüchtigter NS-Verbrecher war. Amon Göth war der Kommandant des Konzentrationslagers Plaszów bei Krakau. Dieser Mann, ihr Großvater, ist heute noch weltweit bekannt durch den Film „Schindlers Liste“.

Im Film gibt es eine besonders schreckliche Szene: Vom Balkon seiner Villa in Plaszów erschießt Amon Göth Häftlinge – ohne besonderen Grund. Göth galt schon damals als sadistischer NS-Mörder. 1946 wurde er als Kriegsverbrecher in Polen gehängt.

Seine Enkelin, Jennifer Teege, kam als kleines Kind in eine Pflegefamilie. Sie wusste lange Zeit nicht viel von ihrer Familiengeschichte. Ihr leiblicher Vater kommt aus Nigeria. Ihre leibliche Mutter ist Deutsche. Anfangs besuchten ihre Mutter und ihre Großmutter sie noch, doch irgendwann hatten sie keinen Kontakt mehr. Erst mit 38 Jahren findet sie zufällig ein Buch mit einem Bild ihrer Mutter. Es handelt von dem KZ-Kommandanten Amon Göth und seiner Tochter Monika, ihrer Mutter.

Anschließend sammelte Jennifer Teege viele Informationen über ihre Familiengeschichte. Mit einer Journalistin schrieb sie ein Buch mit dem drastischen Titel: „Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen.“ Sie beschreibt darin die Geschichte von ihrer Suche nach Identität. Ihr ganzes Leben hatte sie Depressionen, heute fühlt sie sich sehr gut, erzählt sie: „Herkunft ist grundlegend für die eigene Identität. Und jeder Mensch braucht das Gefühl für die eigene Identität.“ Jetzt will Jennifer Teege auch nach Nigeria fahren, um die Heimat ihres Vaters kennenzulernen.

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