Schon lange kämpfen Frauen in arabischen Ländern für mehr Rechte. Doch in Ländern, in denen der Islam eine wichtige Rolle spielt, ist es für sie oft schwer. Nun entsteht eine neue Bewegung: der islamische Feminismus.

Islam und Frauenrechte – passt das zusammen? Ja, sagen einige islamische Frauenrechtlerinnen. Und so gibt es heute in der arabischen Welt neben dem säkularen Feminismus einen religiösen Feminismus. Säkulare arabische Feministinnen betrachten diese islamische Bewegung sehr kritisch, denn sie haben die Religion oft als Zwangsjacke erlebt. Sie haben dafür gekämpft, kein Kopftuch tragen zu müssen und sich von keinem Vater oder Bruder sagen zu lassen, wie sie ihr Leben führen sollen.

Aber nun wollen Frauen mit dem Koran in der Hand für Frauenrechte kämpfen. Die ägyptisch-amerikanische Politologin Mervat Hatem sieht diese neue Bewegung als Chance. Sie sagt: "Zum ersten Mal seit Jahrhunderten melden sich gläubige Frauen zu Wort und beanspruchen die islamische Geschichte und Religion auch für sich."

Der islamische Feminismus entstand zu einer Zeit, in der auch der Islam in der Politik wichtiger wurde. Daher ist Amal Grami, die an der Universität in Tunis unterrichtet, sehr kritisch. Sie hält es für gefährlich, die Frauenfrage nur im Zusammenhang mit Religion zu diskutieren.

Auch Zaina Zaatari kämpft für mehr Frauenrechte. Sie ist neugierig auf die Forschungsergebnisse der islamischen Feministinnen. Aber sie fragt sich auch, ob diese Frauen wirklich dazu bereit sind, die Kräfteverhältnisse in der islamischen Welt zu ändern und ob sie Alternativen für die religiösen Institutionen finden. Die Zukunft wird zeigen, welchen Erfolg die islamischen Feministinnen in ihrem Kampf für mehr Gleichberechtigung haben werden.

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